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Ausgebrannt.

Spätestens wenn man in den 90ern geboren ist, kommt man mit folgender Ideologie auf die Welt: Alles ist möglich. Der Job ist kein Brotverdienst, sondern Mittel zur Selbstverwirklichung. Und wenn man aus der Schule geht, weiß man am besten schon ganz genau, wie die nächsten 10 Jahre auszusehen haben. Der Lebensstil sollte gesund sein, gespickt mit Superfoods, die extra für uns aus dem Globalen Süden herangeschafft werden. Effizienz ist das Zauberwort: Nur wer effizient ist, kann seine Möglichkeiten optimal nutzen. Lebe jeden Tag so, als wäre er dein letzter. Sei immer die beste Version deiner selbst. Ich kann nicht genau sagen, womit es angefangen hat. Vielleicht schon in der Grundschule, mit fünf ein Jahr früher eingeschult als die anderen. Oder auf dem Gymnasium, wo mein Jahrgang der zweite war, an dem die Bildungspolitik ihr glorreiches G8-System erprobte. Vielleicht war es aber auch der reine Leistungsdruck, den man mit der Muttermilch aufsaugt und der jeden Erwerbslosen als Versager klassifiziert. Ich wurde in ein System geboren, in dem alles möglich ist und in dem man nach allem …

Aufreger des Monats – Barriere frei!

Es gibt kleine Aufreger im Alltag und mittelschwere: Die Hose ist gerissen, der Hund hat die Hausarbeit gefressen … oder die Schokolade ist aus. Dann gibt es noch die großen Aufreger. Die ganz großen Ungerechtigkeiten, die einem nicht immer sofort ins Auge springen, aber trotzdem da sind. Groß genug, um ihnen aus aktuellem Anlass eine neue Kategorie zu widmen. Prägt euch dieses Datum ein, denn erstmals in der Geschichte dieses Blogs verleihe ich den #AufregerdesMonats Award. Es gibt kein Preisgeld, keine Siegerehrung – aber jede Menge verbal aufs Maul! Und tadam tadaah, der erste Award geht an …

TID #5 – Morgens halb zehn in München

Es knackt, es raschelt, dann ein Knuspern. Ich schiele verstohlen zu meinem Kollegen. Ich glaube er beobachtet mich. Ich beginne zu kauen. Langsam. Kann er mich hören? Seine Gedanken höre ich jedenfalls ganz deutlich oder bilde ich mir das ein? Was auch immer. Ich zerquetsche die Packung in meiner Faust und lasse sie formvollendet über ihn hinweg in den Mülleimer plumpsen. Nowitzki wäre stolz auf mich. Es ist morgens halb zehn in München und ich habe bereits die erste Tafel Schokolade auf dem Gewissen.